Die Intensivstation aus drei Perspektiven

Veröffentlicht am Dienstag, 4. September 2018

Die Intensivstation aus drei Perspektiven

Seit fast 40 Jahren pflegt Marina Sobkowiak (rechts) im Maria-Hilf-Krankenhaus bereits die schwer kranken und schwer verletzten Patienten. Die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen schätzt sie dabei sehr.

Marina Sobkowiak pflegt kritisch kranke Patienten im Maria-Hilf-Krankenhaus. Arbeit immer im Team

Marina Sobkowiak ist ein Eigengewächs des Maria-Hilf-Krankenhauses, hat hier nach ihrem Examen ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin gemacht und ist seit 1982 in Vollzeit auf der Intensivstation (ITS)beschäftigt.Währenddies eine ganz besondere Herausforderung ist, ist Marina Sobkowiak durch ihren besonderen Einblick aus drei verschiedenen Blickwinkeln auf die ITS geradezu prädestiniert für die Arbeit auf dieser Station. Als Jugendliche lag sie als Patientin nach einem Sportunfall auf der ITS und auch als Angehörige hat sie die Station kennenlernen müssen. Als Pflegerin kümmert sie sichmittlerweile seit fast 40 Jahren um die Patienten, die besonders intensive Pflege benötigen. Marina Sobkowiak kennt die ITS wie ihre eigene Kitteltasche.

Von Schicksalen nicht unberührt

An ihrem Berufswunsch bestand im Jugendalter für sie kaum ein Zweifel: „Nachdem ich mit 14 erste Eindrücke als Patientin gesammelt habe, habe ich mit 16 ein Praktikum hier im Krankenhaus gemacht“, erinnert sich Sobkowiak. Die Arbeit ist eine Herausforderung: „Man kümmert sich intensiv um kritisch kranke Patienten oder Menschen, die mit Notfällen in das Krankenhaus kamen“, sagt Sobkowiak. Man sei dadurch sehr nahe an dem Patienten und auch an dessen Familienschicksal.

Es sei wichtig, so etwas nicht mit nach Hause zu nehmen, dennoch komme dies doch hin und wieder einmal vor. „Wenn Schicksalsschläge ganze Familienkonstrukte verändern, ist das sehr schwer. Wenn zum Beispiel ein Tumor schon so weit gestreut hat, dass es keine Überlebenschancen mehr gibt, ist die Konfrontation damit eine absolute Ausnahmesituation für Angehörige“, sagt Sobkowiak und fügt hinzu: „Da denkt man schon häufiger drüber nach.“ Dies sei besonders der Fall, wenn Kinder die Patienten sind. Das Verhältnis zu den Angehörigen auf der ITS sei um einiges enger als auf einer „normalen“ Station. „In diesem Beruf muss man empathiefähig sein.“ In ihrer Freizeit bringt sich Sobkowiak unter anderem mit Sport auf andere Gedanken. „Es ist wichtig, ein Hobby zu haben.“ Wichtig bei der Arbeit auf der ITS ist die Arbeit im Team, betont Sobkowiak. „Wir arbeiten Hand in Hand und stehen kollegial zusammen.“ Daher mache ihr die Arbeit auch nach wie vor Spaß. Besonders im Schockraum, der ersten Station für Notfallpatienten, um erst einmal stabilisiert zu werden, habe sich die Arbeit verbessert, seit er anders organisiert wird. „Die Aufgaben sind jetzt ganz genau verteilt, das macht die Arbeit wesentlich besser.“ Die Krankheitsbilder, mit denen die Patienten auf die ITS kommen, sind vielfältig.

Überwachung rund um die Uhr

Dazu gehören neben Notfällen nach Unfällen unter anderem auch Schlaganfälle oder multimorbide Erkrankungen, also mehrere Krankheiten auf einmal. Generell kommen Patienten, die rund um die Uhr medizinisch überwacht werden müssen, auf die ITS. Dort besteht unter anderem die Möglichkeit der Überwachung der Sauerstoffsättigung des Blutes, der Atemfrequenz und der Herzaktivität sowie die Unterstützung der Organe, sollten diese nicht ausreichend und selbstständig arbeiten können. „Dabei ist viel medizinisches Fachwissen gefragt, um die kleinsten Veränderungen im Krankheitsverlauf zu erkennen“, erklärt Sobkowiak. Dass die Frage der Pflege derzeit zum Thema wird und Gesundheitsminister Jens Spahn unlängst 13 000 zusätzliche Pflegekräfte versprochen hat, beobachtet sie kritisch: „Es gibt überall Personalbedarf. Wie schnell lassen sich solche Pläne umsetzen?“ Eine Pflegekraft müsse in der Lage sein, Beruf und Privates unter einen Hut zu bekommen – dazu müsse der Arbeitsalltag entsprechend strukturiert und die Arbeit angemessen honoriert werden, aber dies liege in den Händen der Politiker.

(Quelle: WP - Lisa Klaus)

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