Eine Station, 8 Beatmungsgeräte

Veröffentlicht am Mittwoch, 25. März 2020

Eine Station, 8 Beatmungsgeräte

„Dankeschön!“ Aber ohne Händeschütteln: „Das holen wir nach“, verspricht Krankenhaus-Geschäftsführer Klaus Wohlmeiner (rechts), der sich bei
Imbissbetreiber Basel Kahil im Namen aller im Maria Hilf und in Warsteiner Arztpraxen Beschäftigten bedankt: Der junge kurdische Syrer spendiert
ihnen kostenlose Mahlzeiten aus seinem Pizza und Dönerhaus. „Anruf genügt“, dann liefert er. Das Angebot wurde schon gut genutzt.

Maria Hilf: An 3 Verdachtsfällen wurde Ernstfall geprobt – Nicht bestätigt

Warstein – „Noch haben wir keinen!“ Auch wenn das Krankenhaus „Maria Hilf“ für den Ernstfall gerüstet ist, bleibt die Versorgung von Corona- Patienten für Geschäftsführer Klaus Wohlmeier weiter Theorie. Dennoch heißt die Devise im Haus: „Wir bereiten uns auf alles vor!“ Das konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Tagen realistisch erproben. Es gab drei Patienten, die als „Verdachtsfälle“ eingestuft wurden. „Bei keinem hat sich dies bestätigt“, sagte Wohlmeiner gestern. Dennoch habe man den Ablauf und die Sicherheitsmaßnahmen auf diese Weise überprüfen können. Im „Maria Hilf“ ist die Station 1 inzwischen für Corona- Fälle reserviert. Eine zweite Station kann bei Bedarf ebenfalls genutzt werden. Fünf Beatmungsplätze stehen auf der Intensivstation bereit. „Wir können auf ein sechstes aufstocken“, so Wohlmeiner. Zudem gebe es zwei weitere im Aufwachraum. „Wir wollen den Bestand noch erhöhen, müssen aber sehen, was uns zugeteilt wird“, so Wohlmeiner. Die Personal-Situation sei im Moment „entspannt“. Das war eine gute Gelegenheit, noch mehr Kräfte für die Anwendung der Beamtmungsgeräte zu schulen. „In eingeschränktem Normalbetrieb“ laufe das Krankenhaus im Moment weiter. Auch gestern fanden Operationen statt, allerdings sind dies weniger als üblich, da immer wieder geplante OPs verschoben werden. „zurzeit ist die Belegung eher mäßig“, berichtet der Geschäftsführer. Das sei unter wirtschaftlichen Aspekten nicht günstig, stehe in der aktuellen Situation aber nicht im Vordergrund. Wie andere Krankenhäuser auch, hat das „Maria Hilf“ weiteren Bedarf an Schutzmasken. „Wir haben einen Bestand, warten aber auf Nachschub“, so Wohlmeiner. „Wenn es richtig losgehen sollte, wird es eng. Hier sind wir auf Lieferungen angewiesen. Mit großer Freude registriert man im Krankenhaus, dass die Öffentlichkeit das Haus unterstützt. So kam Klaus Wohlmeiner gestern persönlich ins Schnellrestaurant „Kalil“ in der Hauptstraße, umsich für Essenspenden an die Belegschaft zu bedanken. Auch für die private Schutzmaskeninitiative von Schneider Hajar fand er lobende Worte.

Beatmungsgeräte derzeit schwer zu bekommen

„Wir arbeiten schon seit einiger Zeit intensiv daran, die von der Politik geforderte Ausweitung der Behandlungskapazitäten für Coronapatienten mit schweren Symptomen in unseren Krankenhäusern umzusetzen und mussten daher viele Behandlungen verschieben“, erklärt Christian Larisch, Geschäftsführer des Katholischen Hospitalverbundes. Zu den Vorbereitungen zählen unter anderem die umfassende Bevorratung von Schutzausrüstung für dieMitarbeiter wie Atemmasken, Brillen und Kittel und Desinfektionsmaterialien. Die Preise dafür seien zuletzt „durch die Decke gegangen“, so Larisch. Auch Beatmungsgeräte und Zubehör würden durch den Hospitalverbund beschafft, seien allerdings auf dem Markt derzeit kaum zu bekommen. Im KlinikumStadt Soest stehen elf Intensivbetten zur Verfügung, die Kapazität soll auf insgesamt 19 erhöht werden, erklärt Sprecher Frank Beilenhoff. Allerdings gilt auch hier: Der Markt ist leergefegt, die entsprechende Technik ist praktisch nicht zu bekommen oder zumindest extrem teuer: „Die halbjährliche Miete eines Beatmungsgerätes entspricht dem üblichen Kaufpreis“, rechnet er vor.

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Das Krankenhaus Maria Hilf Warstein ist ein Haus der Grundversorgung mit 136 Planbetten, mit den Hauptfachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie. Angeschlossen an unser Krankenhaus ist ein medizinisches Versorgungszentrum.