Warstein - Wer in Warstein und Umgebung einen Notfall erleidet, muss keine Angst haben, ärztlich ungenügend versorgt zu werden. „Wir als Krankenhaus der Grundversorgung, sind durch das Schockmanagement jederzeit in der Lage Unfallverletzte kompetent auf höchstem Niveau zu versorgen.", verdeutlicht Gisela Duitmann, Assistentin der Geschäftsführung. Im Gegenteil: „Als Teil des Traumanetzwerkes sind wir Kooperationen auf regionaler Ebene mit dem Stadtkrankenhaus Soest und überregional mit der Universitätsklinik Münster eingegangen. Um die hohen Ansprüche erfüllen zu können, mussten wir uns zertifizieren. Das haben wir vor gut einem Jahr erfolgreich absolviert." „Damals wurde der Öffentlichkeit der sogenannte „Schockraum" vorgestellt, in dem die Erstversorgung von Notfällen ohne Zeitverlust und mit einem streng vorgegebenen Ablaufplan durchgeführt wird.", so Oberarzt Gregor Strosing. Als Leiter des Notarztstandortes am Maria Hilf erläutert er, dass einen Patienten bei seinem Eintreffen ein Team von zehn Mitarbeitern erwartet, darunter drei Arzte. Das Schockraumteam entscheidet nach Ersteinschätzung und erster Diagnostik, ob der Patient im eigenen Haus behandelt wird oder ob er sofort den Transport in eine Spezialklinik antritt. Hierbei ist unser Hubschrauberlandestelle von besonderer Bedeutung, denn diese Landestelle kann 24 Stunden am Tag durch Rettungshubschrauber angeflogen werden. Dass sich die Leistungsfähigkeit speziell in diesem Bereich noch nicht herumgesprochen hat, zeigte jüngst das Beispiel eines schweren Unfalls mit mehreren Verletzten auf der Autobahn. Bei der Verteilung der Verletzten auf mehrere Krankenhäuser, auch ein Patient nach Warstein transportiert wurde: „Die auswärtigen Kollegen waren sehr überrascht, welche Möglichkeiten wir haben", so Gregor Strosing. Die Einrichtung des Schockraumes hat sich in seinem ersten Jahr „mehr als bewährt", sagt der Oberarzt. Eine weitere Neuerung gibt es seit diesem Jahr: Ein „rotes Telefon", wobei der Bezug dieses Symbols auf den „direkten Draht" zwischen Regierungschefs absolut gerechtfertigt ist. Martina Amskötter, Leiterin der zentralen Aufnahme, gibt die Erklärung: „Die Schwestern der zentralen Aufnahme verfügen über ein Handy, dessen Nummer nur im Notarztwagen-Handy gespeichert und in der Leitstelle des Rettungsdienstes hinterlegt ist." Über dieses Telefon wird das alarmbereite Team in Bewegung gesetzt, sei es von einer Unfallstelle oder bei einem häuslichen Notfall. „Die Pflegekraft erhält so, vor Eintreffen des Patienten, alle notwendigen medizinischen Informationen. Sofern der Patient bereits im Krankenhaus früher behandelt wurde, liegt die medizinische Vorgeschichte oder die Medikation bereits vor", so Martina Arnskötter: „Das ist auch ein Vorsprung durch Nähe des regionalen Krankenhauses".
Von Peter Teichmann