Schmerztherapie im Blick: Landtagsabgeordneter Jörg Blöming, Schwester Anke Klare, Chefarzt der Anästhesie Thomas Schumacher, Geschäftsführer Gunnar Stammen (von links). Foto: Manfred Böckmann
WARSTEIN. Das Krankenhaus Maria Hilf präsentiert sein Angebot am „Aktionstag gegen den Schmerz“. Viele Patienten, nicht nur in der Abteilung, profitieren.
Jeder hat mal Schmerzen: Zahnschmerzen vielleicht. Oder er hat sich mit dem Messer in den Finger geschnitten. Die verschwinden meist schnell wieder. Aber wie sieht es etwa mit Rückenschmerzen aus, die nicht aufhören wollen, also nach einiger Zeit als „chronisch“ gelten?
Aufnahme für 15 Tage
Am Krankenhaus Maria Hilf beschäftigt man sich auf der Station 5 genau mit den Patienten, sieht sich zugleich als „Knotenpunkt der Schmerztherapie“, wie es Pflegedienstleiter Klaus Wohlmeiner formuliert, denn dort werden nicht nur Patienten betreut, die als meist vier- bis sechsköpfige Gruppe dort für 15 Tage stationär aufgenommen werden, sondern auch ambulant behandelbare Fälle. Und auch Patienten, die wegen anderer Leiden auf anderen Stationen im Krankenhaus behandelt werden, zugleich aber von der Schmerztherapie im Hause profitieren können – und sollen.
„Das sind gar nicht so wenige“, die Menschen mit akuten Schmerzen, weiß Wohlmeiner – die Aufgabe ist also groß, die das Krankenhaus zu meistern versucht. Denn, weiß Schwester Anke Klare, oft wirken sich Schmerzen auf die Psyche aus. Und es entstehe ein Teufelskreis, aus dem man alleine nicht mehr herauskommt. Wichtig: „Man muss dann frühzeitig agieren“, denn „chronische Scherzen sind noch schwerer zu therapieren“, sind keine Symptome mehr, sondern eine eigene Krankheit.
Multimodales Arbeiten
In der Schmerztherapie im Krankenhaus wird „multimodal“ gearbeitet. Heißt: Es gibt auch Kunst-, Ergo-, Physio- und Psychotherapie, Medikamentenschulung und speziell ausgebildete Fachärzte unter Leitung von Thomas Schumacher, Chefarzt der Anästhesie. Dabei kooperiert man auch mit der LWL-Klinik bei bestimmten Angeboten.
Die Patienten beschäftigen sich nicht nur mit den Fachleuten in der Gruppe mit dem Thema Schmerz – was unter Mitpatienten einfacher ist als mit Angehörigen, sondern essen auch gemeinsam oder verbringen die Abende in der Gruppe; es gibt sogar einen eigenen Kühlschrank im Gruppenraum.
Den Bereich Schmerztherapie konnte das Warsteiner Krankenhaus aufbauen, weil das Angebot im Krankenhaus Bad Fredeburg wegfiel. So gelang es, die Kostenträger zu überzeugen und am 1. Juli 2013 zu starten.
Das Angebot hat sich inzwischen etabliert. Gleichwohl beteiligte sich Maria Hilf am bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“ am Dienstag, um das Thema weiter in den Mittelpunkt zu rücken.
Landtagsabgeordneter zu Besuch
Einer der Besucher war auch Jörg Blöming, frisch gewählter CDU-Landtagsabgeordneter, der seinen „ersten offiziellen Termin“ im neuen Amt in Warstein absolvierte – er hatte Thomas Schumacher am Spargelsonntag getroffen und das Angebot zum Informationsbesuch gerne angenommen. Auch wenn er zum Thema Schmerztherapie eigene Erfahrungen beisteuern konnte, interessierte er sich auch für die übrigen Bereiche der Einrichtung wie die Palliativmedizin oder die gerade erweiterte Rettungswache am Krankenhaus. Er gab ein klares Bekenntnis zur Einrichtung ab, denn „Nähe ist entscheidend“.