Gesundheitspolitik war am Vormittag das Thema beim Besuch im Krankenhaus Maria Hilf, an dem teilnahmen (v.l.) Geschäftsführer Gunnar Stammen, Wolfgang Hellmich MdB, Pflegedienstleiter Klaus Wohlmeiner, Assistentin der Geschäftsführung Gisela Duitmann, SPD-Fraktionsvorsitzender Gerd Flaig und Bürgermeister Dr. Thomas Schöne.
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- Artikel: Soester Anzeiger
SPD-MdB Wolfgang Hellmich besucht Maria Hilf
Warstein - Die medizinische Versorgung in der Stadt Warstein steht auf einem soliden Fundament. Aber damit es so bleibt, sind gemeinsame Anstrengungen nicht nur der Dienstleister im Gesundheitswesen erforderlich. So kann zusammengefasst werden, was die Leitung des Krankenhauses Maria Hilf mit Geschäftsführer Gunnar Stammen, Pflegedienstleiter Klaus Wohlmeiner und Assistentin der Geschäftsführung Gisela Duitmann auf der fachlichen Seite mit dem für Warstein zuständigen SPD-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Hellmich, SPD-Fraktionschef Gerd Flaig und Bürgermeister Dr. Thomas Schöne im Dialog feststellten. Wobei der Bürgermeister die Rolle eines gesellschaftlichen Koordinators mit Blick auf alle innehatte, gerichtet auf das Wohl der Bürger in der Stadt und damit Teil der These war, die Wolfgang Hellmich vertrat: „Der Patient steht immer im Mittelpunkt“.
„Köln hat anderen Reiz als das platte Land“
Dass es so ist, dafür bedarf es auch Anstrengungen, den Standard zu halten mit einer Grund- und Nahversorgung. Was allerdings immer schwieriger wird, wie alle Beteiligten mit Blick auf Warstein, aber auch in die Region, feststellten. „Köln hat auch für Mediziner einen ganz anderen Reiz als das platte Land“, stellte der Bundestagsabgeordnete fest, und diese These bekommen Krankenhaus, Ärzteschaft und Patienten durch die kleiner werdende Zahl von Haus- und Fachärzten zu spüren. Bürgermeister Dr. Schöne nannte das Beispiel der Praxis Drs. Mbamba in Suttrop, für die gut zwei Jahre lang ein Nachfolger gesucht worden sei. Glücklicherweise sei eine junge Ärztin in einer Hausarztpraxis in Belecke eingestiegen, was für eine Entlastung sorge. Wenn auch weitere Wege und vielleicht Wartezeiten in Kauf genommen werden müssten. Grundsätzlich gelte aber, dass alle Warsteiner Bürger versorgt würden. Immer größere Bedeutung von Vernetzung und Zusammenarbeit machte auch Gunnar Stammen deutlich, der auf das Seniorennetzwerk verwies als Anlaufstelle für Ratsuchende, und auch auf die gute Zusammenarbeit mit der LWL-Klinik. Es kristallisiere sich aber immer mehr heraus, dass bei den Ärzten die Allrounder fehlten: „Die Spezialisierung wird in der Ausbildung immer stärker auf einzelne Felder eines Fachgebiets bezogen. Die Patienten werden mit dem gleichen Leiden zu mehreren Fachärzten geschickt. Untersuchungsergebnisse werden nicht ausgetauscht, Diagnosen doppelt gestellt, Unterlagen vielleicht nicht so weitergeleitet, dass gleiche Bilder mehrfach gemacht werden“. Wobei er das eher allgemein feststellte und für das Maria Hilf-Krankenhaus weitestgehend ausschloss, „weil hier eine große Nähe zwischen den Abteilungen und den Ärzten herrscht, die sich austauschen“. Aber die Regelung der Ärzteausbildung stehe auch in der Macht der Politik, die aus den Erfahrungen Schlüsse ziehen und Beschlüsse fassen könne. Festgestellt wurde, dass Warstein sich stark machen müsse, attraktiv für junge Ärzte und Fachpersonal aus den verschiedenen Bereichen, insbesondere der Pflege zu werden. Die Ansätze dazu sieht Bürgermeister Dr. Schöne gelegt: „Auch die Stadt ist im regen Austausch mit der Ärzteschaft“. -pit